Die Akupunktur
Ein Heilverfahren mit mehr als 1000-jähriger Tradition.
Die Behandlungsidee dahinter: In Europa gilt die Akupunktur noch als ein sehr junges Behandlungsverfahren. Dabei kann die Kunst des »Punktstechens« (so die wörtliche Übersetzung von Akupunktur) inzwischen auf eine fast 5000-jährige Tradition und Entwicklung in China zurückblicken. In der westlichen Welt gewann die Akupunktur seit Anfang der 70-er Jahre zunehmend an Bedeutung. Schnell entwickelte sie sich zu einer alternativen Therapiemethode, die inzwischen in Deutschland von mehreren 1000 Ärzten in ihrer Praxis eingesetzt wird. Die Akupunktur ist eingeordnet in das übergeordnete naturheilkundliche ganzheitliche Therapieverfahren der traditionellen chinesischen Medizin (TCM), hierbei werden zusätzlich noch Behandlungen mit chinesischen Heilkräutern (Phythotherapie) und evt. weiteren Methoden wie Moxibustion (Wärmetherapie), Schröpfen und Massagen, sowie Qi Gong (Bewegungsübungen) durchgeführt.
Ziel der Akupunktur-Behandlung ist es, durch eine systematische Stimulation (Reizung) genau definierter Hautpunkte Erkrankungen und Störungen von Organen und anderen Körperteilen zu verbessern, bzw. zu beseitigen. Vorhandene Energieflussblockaden können so gelöst und darüber hinaus die Selbstheilungskräfte des Organismus aktiviert werden. Dabei macht man sich die übrigens auch in der Schulmedizin bekannte Erfahrung zunutze, das bestimmte Haut (-Nerven) -Punkte mit der Funktion innerer Organe über das Nervensystem in einer engen Wechselwirkung stehen.
Wie verläuft eine Akupunktur-Behandlung?
Zur Stimulation der Hautpunkte verwendet man sterile, dünne Einmalnadeln unterschiedlicher Länge, Moxibustion (Erwärmung) oder auch einen Laserstrahl. Je nach Diagnose werden ca. 15 bis 20 Nadeln an den jeweiligen Akupunkturpunkten am Körper oder im Ohr durch die Haut gestochen. Beim Einstechen der Nadeln empfinden die meisten Patienten lediglich einen leichten, stechenden Schmerz, danach eher ein angenehmes und dumpfes Gefühl. Ansonsten ist die Behandlung kaum schmerzhaft und ohne wesentliche Risiken. Die Nadeln verbleiben meist zwischen 20 und 30 min. im Körper. Der Patient liegt dabei meist in ruhiger und bequemer Position. Im allgemeinen sind zwischen 10 und 15 Sitzungen für einen anhaltenden Behandlungserfolg notwendig.
Wie wirkt Akupunktur?
Durch die Akupunktur wird das gesamte vegetative und sensible Nervensystem gezielt beeinflußt, um dadurch körpereigene Regulations- und Regenerationsprozesse zu verstärken oder wieder in Gang zu setzen. Es werden vorhandene Blockaden im Körper gelöst und energetische Ungleichgewichte, d.h. Störungen der Organe und Körperfunktionen ausgeglichen. Als Patient erleben Sie dabei nicht nur an der Einstichstelle, sondern auch entlang der gesamten stimulierten Akupunkturleitbahnen unter Umständen ein angenehmes Schwere- oder Wärmegefühl; dies zeigt die einsetzende Wirkung in den Meridianen. Im Verlauf einer Akupunkturbehandlung kommt es in aller Regel zu einer wohltuenden Muskelentspannung und Mehrdurchblutung der betroffenen Körperregionen.
Die Folge: Bis dahin gestörte Organe und Funktionen können zunehmend wieder reibungslos ablaufen, der Blut- und Energiefluß normalisiert sich. Die Akupunktur regt zudem die Bildung körpereigener schmerzhemmender Substanzen (Endorphine) an. Diese Substanzen blockieren wie Schmerzmittel, die Schmerzempfindung - allerdings ohne die möglichen organschädigenden Nebenwirkungen von Schmerzmitteln. Deshalb eignet sich die Akupunktur auch besonders zur Schmerzbehandlung, z.B. auch während der Schwangerschaft gegen Erbrechen oder Schmerzen oder bei Menschen mit Schmerzmittelunverträglichkeiten.
Welche Beschwerden und Erkrankungen können behandelt werden?
Aufgrund ihrer speziellen Wirkungsweise eignet sich die Akupunktur hervorragend bei sog. funktionellen Beschwerden, bei verschiedensten Schmerzerkrankungen und auch psychosomatischen Erkrankungen. Dazu zählen:
- Schmerzhafte Gelenk- und Wirbelsäulenerkrankungen,
- chronische Schmerzen und Schmerzkrankheit,
- Verspannungen, z.B. Nacken- und Rückenbereich,
- chronische Sehnenansatzbeschwerden (z.B. Tennisarm),
- Kopfschmerzen unterschiedlichster Art,
- Schlafstörungen,
- psychosomatische Erkrankungen, funktionelle Beschwerden
- Allergien.
Zudem lässt sich die Akupunktur auch wirkungsvoll zur Raucherentwöhnung und Übergewichtsreduktion, Diätunterstützung einsetzen.
Was können Sie selbst zum Erfolg der Behandlungen beitragen?
Achten Sie darauf, dass Sie bei der Behandlung entspannt liegen oder sitzen, lenken Sie sich während der Behandlung nicht ab. Konzentrieren Sie sich auf das typische De Qui-Gefühl der Akupunktur (Wärme und leichter Druck). Vielleicht gelingt es Ihnen, den durch die Akupunktur angeregten Engergiefluß in Ihrem Körper zu spüren. Auch wenn Sie nach einer Behandlung plötzlich und unerwartet beschwerdefrei sein sollten — schonen Sie sich noch unbedingt. Vermeiden Sie, Ihre Beschwerden zu provozieren. Während und nach einer Akupunkturbehandlung heilt ihr Körper — gönnen Sie ihm hierfür Zeit und Ruhe!
Akupunktur — eine sinnvolle Investition in Ihre Gesundheit.
Die Akupunktur zählt wie viele naturheilkundliche Methoden zu den so genannten alternativen Heilverfahren. Diese Therapieformen verstehen sich als sinnvolle Ergänzung, zum Teil auch als eigenständige Alternative zur Schulmedizin, wenn diese keine ursächliche Therapie anbieten kann. Ähnlich wie andere Naturheilverfahren gehört die Akupunktur derzeit nicht generell zum Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkasse.
Gerne erstellen wir einen Kostenvoranschlag für Sie, und klären vorab mit Ihrer Krankenkasse die Kostenübernahme. Zur Zeit werden von den meisten Kassen die Akupunkturbehandlungen für chronische Lendenwirbelsäulenerkrankungen und Gonarthrose übernommen.